Pressemeldungen
Gedenken an hingerichteten Pallottiner
Andacht zum 76. Todestag in der Pallottikirche
Vallendar, 19.08.2018. Der 21. August hat eine besondere Bedeutung für die Gemeinschaft der Pallottiner: an jenem Tag vor nunmehr 76 Jahren wurde ein Mitbruder von den Nazis hingerichtet. Pater Franz Reinisch hatte den Fahneneid auf Hitler verweigert. Er war der einzige katholische Priester, der diesen Schritt wagte. Sein Gewissen verbat ihm die Eidleistung unter diesem Regime und auf dessen „Führer“. „Man würde ja einem Verbrecher einen Eid geben“, hatte er bereits 1939 voller Überzeugung geäußert. Seine Entscheidung kostete ihn den Kopf und brachte ihm gleichzeitig den Respekt vieler Menschen. Am 28. Mai 2013 wurde in Trier der Seligsprechungsprozess für P. Franz Reinisch offiziell eröffnet. Seine spirituelle Heimat hatte er bereits in jungen Priesterjahren in Vallendar-Schönstatt gefunden. Noch ist der Prozess auf Diözesanebene nicht beendet. Anlässlich seines Todestages beten deswegen jedes Jahr „Reinisch-Freunde“ aus Deutschland, Österreich, Italien und Lateinamerika für seine baldige Seligsprechung.
Andacht in der Pallottikirche
Zwei Tage vor Pater Franz Reinischs 76. Todestag trafen sich rund 60 „Reinisch-Freunde“ aus Deutschland und Österreich zu einer Andacht am späten Sonntagnachmittag in der Pallottikirche in Vallendar-Schönstatt.
Der Postulator des Seligsprechungsprozesses für den Pallottiner, Pater Dr.
Heribert Niederschlag SAC, erinnerte zunächst an die Priesterweihe von P. Franz Reinisch vor 90 Jahren in Innsbruck, außerdem an die Hinrichtung seines Landsmannes und Namensvetters Franz Jägerstätter vor 75 Jahren. Beide waren im Gefängnis in Berlin-Tegel inhaftiert und beide wurden unter demselben Fallbeil enthauptet. Der Landwirt Jägerstätter starb ein Jahr nach Reinischs Hinrichtung. Im Zuchthaus hörte er von der Gewissensentscheidung des Pallottiners und reagierte spontan mit dem Ausruf: „Wenn ein Priester den Wehrdienst in Hitlers Armee verweigert, kann meine Entscheidung nicht falsch sein.“ Franz Jägerstätter wurde bereits im Jahr 2007 seliggesprochen.
Einblicke in die seelische Zerrissenheit Reinischs vor seiner Hinrichtung gaben im weiteren Verlauf der Andacht Auszüge aus seinem Tagebuch, die der Innsbrucker „Reinisch-Freund“ Gottfried Rießlegger vortrug. Das Warten auf den Tod ist für den Pallottiner zermürbend. Zweifel kommen in ihm auf. Dazu belasten den 39-jährigen in seiner Gefängniszelle Suizidgedanken. Er sucht Wege, der Situation zu entkommen. Eine Überlegung, die er in seinem Tagebuch notiert:
„Zwinge durch einen fingierten Überfall einen Beamten zum Schießen. Dann ist alles überstanden.“ Doch mit der Zeit wird er ruhiger. Er schreibt am 4. Juli 1942: „Vollkommene Liebe verdrängt die Furcht! Denn Gott ist die Liebe und lässt sich an Großmut nicht übertreffen. Er schickt so viel Leid, als man fähig ist, im Augenblick zu meistern. Dadurch wächst der Glaube, die Geduld und der Mut, noch größere Aufgaben anzunehmen und zu erfüllen.“
Immer besser gelingt es dem Priester, seine Haftzeit als Lernprozess zu erleben und die Angst in Gelassenheit zu verwandeln. Der Abbruch aller irdischen Brücken habe ihm eine „Losgeschältheit vom eigenen Ich“ geschenkt und die Furcht besiegt, notiert er. „Und so reifte die Liebe immer mehr zur Kraft aus“, wie er resümiert.
Stimmungsvoll begleitet wurde die Andacht durch die musikalische Gestaltung der Sängerinnen und Sänger des AD HOC Ensembles Limburg unter der Leitung des Organisten Frank Sittel. Es erklangen u.a. Chorsätze zu „Ich bin getauft auf deinen Namen“ und „Gegrüßet seist du, Königin“ von Ensemble-Leiter und Organist Frank Sittel. Zudem die Chormotette von Giovanni Pierluigi da Palestrina zu dem Stück „Sicut cervus“.
Zum Abschluss der Gedenkandacht versammelten sich die Anwesenden zum stillen Gebet am Grab von Pater Franz Reinisch neben der Gnadenkapelle, die für den Pallottiner bis zu seinem Tod „Seelenort“ war.
Gedenken an P. Franz Reinisch
Vesper und Abendgebet zum 75. Todestag
Vesper in der Kirche der Philosophisch-Theologischen Hochschule (PTHV)
Vallendar, 21.08.2017. Rund 70 Gäste trafen sich am Sonntagnachmittag in der Kirche der Philosophisch-Theologischen Hochschule (PTHV) zu einer feierlichen Vesper in Gedenken an den 75. Todestag des Pallottiners Pater Franz Reinisch.
Der Postulator des Seligsprechungsprozesses für P. Franz Reinisch, P. Dr. Heribert Niederschlag SAC, begrüßte auch in diesem Jahr wieder „Reinisch-Freunde“ aus Deutschland, Österreich, Italien, Brasilien und Afrika.
Sänger des AD HOC Ensembles Limburg gestalteten das christliche Abendgebet musikalisch mit. Es erklangen Liedsätze und Motetten von Ensemble-Leiter und Organist Frank Sittel, der auch für die Vertonung für das ebenfalls gesungene „Vater unser“, aus dem Hebräischen neu übersetzt von Dr. Peter Jentzmik, verantwortlich zeichnet.
Die Vesper anlässlich des 75. Todestages von P. Franz Reinisch wurde per Live-Stream über www.facebook.com/PaterFranzReinisch übertragen. Die Aufzeichnung ist auch weiterhin dort abrufbar.
Filmdokumentation „Pater Franz Reinisch“ und Abendsegen am Grab
Im Anschluss an die feierliche Vesper nutzten viele der Teilnehmer die Möglichkeit, den im Frühsommer 2016 fertiggestellten Dokumentarfilm „Pater Franz Reinisch“ gemeinsam im „Franz-Reinisch-Hörsaal“ der Philosophisch-Theologischen Hochschule (PTHV) anzuschauen.
Der Dokumentarfilm von Angela Marlier in Zusammenarbeit mit Pascal Nachtsheim und Sonja Gembus beleuchtet das Leben dieses außergewöhnlichen Menschen Franz Reinisch, dem ein tiefer Glaube, Mut, Geradlinigkeit und ein ausgeprägter Gerechtigkeitssinn bereits in die Wiege gelegt wurden. Starke Eigenschaften, die seinen Lebensweg bis zur Hinrichtung durch die Nazis unter einem Fallbeil in Brandenburg-Görden im August 1942 deutlich beeinflussten und seinen beispiellosen „prophetischen Protest“ (Heribert Niederschlag) untermauerten.
Der Film „Pater Franz Reinisch“ ist bereits im vergangenen Jahr auf DVD erschienen und kann im „Franz Reinisch Forum“ der Pallottiner an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar (PTHV) bestellt werden.
Alle Informationen dazu finden Interessierte auf der Homepage des Seligsprechungsprozesses für P. Franz Reinisch: www.franz-reinisch.org.
Mit dem „Sterbelied“ von P. Franz Reinisch, das er am 9. August 1942 in seiner Gefängniszelle schrieb, und Dietrich Bonhoeffers musikalischem Vermächtnis „Von guten Mächten“ in der Version von Kurt Grahl, setzte das AD HOC Ensemble Limburg den musikalischen Schlusspunkt des Tages. Die Gedenkfeier anlässlich des 75. Todestages von P. Franz Reinisch endete mit einem Gebet und dem Erteilen des Abendsegens durch den Provinzial der Schönstattpatres, P. Theo Breitinger ISch, in der Gnadenkapelle in Schönstatt.
Gedenken an P. Franz Reinisch
Statio und Gottesdienst zum 74. Todestag
Vallendar, 22.08.2016. Vor 74 Jahren wurde der Pallottinerpater Franz Reinisch in Brandenburg-Görden von den Nationalsozialisten hingerichtet. Auf das Schafott brachte ihn sein Gewissen, das ihm verbat, den Fahneneid auf Hitler zu leisten. Unter den katholischen Priestern im sogenannten „Deutschen Reich“ war er der einzige, der diesen schicksalsentscheidenden Schritt wagte. Viele Gläubige nennen ihn heute „Märtyrer des Gewissens“, obwohl er diesen Status offiziell noch nicht zuerkannt bekommen hat. Der Weg dazu ist jedoch geebnet: am 28. Mai 2013 wurde in Trier der Seligsprechungsprozess für P. Franz Reinisch offiziell eröffnet.
Statio an seinem Grab
Am Samstagabend vor seinem Todestag kamen rund 50 Gläubige an P. Reinischs Grab unmittelbar neben dem Urheiligtum in Vallendar-Schönstatt zusammen, um dem mutigen Pallottinerpater zu gedenken und für seine baldige Seligsprechung zu beten.
Der Vize-Postulator des Seligsprechungsprozesses für P. Franz Reinisch, P. Dr. Adalbert Kordas ofmConv., begrüßte neben „Reinisch-Freunden“ aus Deutschland, Österreich und Belgien, auch einige Verwandte des Tiroler Priesters. Reinischs Großneffe Norbert betonte in einer kurzen Ansprache, dass die Entscheidung Franz Reinischs, sich dem Nazi-Regime zu widersetzen, heute von der jungen Generation als Heldentat angesehen werden solle. Mit dem eigenen Leben zu bezahlen und seine Seele nicht zu verkaufen, um mit reinem Gewissen seinem Schöpfer entgegen treten zu können, scheine heute unvorstellbar zu sein. Mit seiner Seligsprechung werde Pater Franz Reinisch auch für kommende Generationen nicht in Vergessenheit geraten.
Gottfried Rießlegger vom „Freundeskreis für Pater Franz Reinisch“ aus dem österreichischen Innsbruck ergänzte die bewegende Statio mit einem Auszug aus einer Predigt des Gefängnisseelsorgers von P. Franz Reinisch, Pfarrer Heinrich Kreutzberg. Dieser hatte anlässlich der Heimholung der Urne mit den Überresten von P. Reinisch aus Brandenburg-Görden über den Umweg Berlin nach Vallendar-Schönstatt am 1. Mai 1946 gesprochen. In seiner Rede schilderte Kreutzberg damals bereits den ungewöhnlichen Lebensweg des Pallottinerpriesters, den er während dessen Haft in Berlin-Tegel betreute hatte.
"Man steht nicht allein!" Mit dieser Aussage habe Pater Franz Reinisch sagen wollen, dass wer sich für Gott und sein Reich entscheidet, in die Gemeinschaft der Kirche Jesu Christi eingebettet ist., so P. Adalbert Kordas in seiner Ansprache. "Das Anliegen von Pater Franz Reinisch war, dass wir gemeinsam Kirche seien. Somit antwortet er mit seinem Glaubenszeugnis bereits vor 74 Jahren auf die gegenwärtige Sorge der deutschen Bischöfe, die uns dazu im August vergangenen Jahres ihren geistigen Impuls in ihrem Schreiben 'Gemeinsam Kirche sein' gegeben haben. Kirche und Gemeinschaft, Heiligkeit und Gnade, Berufung und Sendung, Taufe und Priesterweihe. Pater Franz Reinisch bietet uns bis heute eine Fülle von entscheidenden Überlegungen, die uns auf dem Weg, gemeinsam Kirche sein, begleiten können."
Mit dem Abendsegen endete die Gedenkfeier für P. Franz Reinisch. Musikalisch umrahmt wurde die Statio von Sr. M. Mariengund (Keyboard), Sr. M. Catherine und Sr. M. Mara (beide Gitarre).
Gedenkgottesdienst in der Hochschulkirche
Gedacht wurde P. Franz Reinisch auch an seinem Todestag, dem 21. August, in einem Gottesdienst in der Kirche der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar. In seiner Predigt beschrieb P. Theo Breitinger, Provinzial der Schönstattpatres, die Eigenschaften einer „faszinierenden Persönlichkeit“. Diese zeichne aus, dass sie etwas Herausragendes, Außergewöhnliches vollbracht und ihr Leben auf beeindruckende Weise bewältigt habe. Ein Mensch mit dem Mut, gegen den Strom zu schwimmen und kompromisslos, geradlinig und treu seinen Weg zu gehen und seinem Gewissen zu folgen. Ein starker Charakter, der sich nicht einschüchtern lasse und furchtlos einem übermächtigen Gegner gegenübertrete. P. Franz Reinisch erfülle all diese Eigenschaften. Mit ihm sei man zu seinen Lebzeiten einem Mann begegnet, der klar und fest, geradezu unbeugsam, geprägt durch seine Heimat Tirol, durch seine Eltern und den Glauben an Christus und Maria, seinem Gewissen folgte.
P. Reinisch habe die Stimme Gottes in seinem Inneren gehört und befolgt. Und das sei eine Umschreibung für “Heiligkeit”, so Breitinger.
Rund 50 Gläubige nahmen an dem Gedenkgottesdienst für P. Franz Reinisch in der Hochschulkirche teil, der von Mitgliedern des Chores „Cantabile“ unter der Leitung von Jürgen Fassbender, Sängerinnen und Sängern des Limburger Domchors und Frank Sittel an der Orgel musikalisch gestaltet wurde.
Beide Veranstaltungen wurden per Live-Stream über www.facebook.com/PaterFranzReinisch übertragen. Die Aufzeichnungen sind auch weiterhin dort abrufbar.
Film dokumentiert Leben des Pallottiners Franz Reinisch
DVD ab sofort erhältlich!
Vallendar, 11.07.2016. Seit Mai 2013 läuft im Bistum Trier der Seligsprechungsprozess für den Pallottinerpater Franz Reinisch. Der Tiroler fand in Vallendar-Schönstatt seine spirituelle Heimat. Hier liegt er auch begraben. Über zwei Jahre lang hat sich ein Team Medienschaffender rund um den Postulator des Seligsprechungsprozesses, Prof. P. Dr. Heribert Niederschlag SAC, auf den Spuren eines mutigen Ordensmannes bewegt, der 1942 von den Nazis hingerichtet wurde. Die Dreharbeiten für einen Dokumentarfilm führten die „Reinisch-Reisenden“ an verschiedene Orte in Deutschland, Österreich und Italien. Nun erscheint „Pater Franz Reinisch“ auf DVD.
Kindheit und Jugend, Priesterjahre und Martyrium.
Drei Etappen in zwei Jahren absolvierten die Filmemacher, um an seinen wichtigsten Lebens- und Wirkungsstätten in Österreich, Südtirol und Deutschland die Geschichte des mutigen Pallottiners nachzuzeichnen. Franz Reinisch hat als einziger katholischer Priester den Fahneneid auf Hitler verweigert.
"Sooft ich auch mein Gewissen überprüfe, ich kann zu keinem anderen Urteil kommen. Und gegen mein Gewissen kann und will ich mit Gottes Gnade nicht handeln. Ich kann als Christ und Österreicher einem Mann wie Hitler niemals den Eid der Treue leisten."
Seine Gewissenentscheidung würde er mit dem Tod bezahlen müssen. Das war dem entschiedenen Gegner Hitlers immer bewusst.
Der Dokumentarfilm „Pater Franz Reinisch“ von Angela Marlier in Zusammenarbeit mit Pascal Nachtsheim und Sonja Gembus beleuchtet das Leben eines außergewöhnlichen Menschen, dem ein tiefer Glaube, Mut, Geradlinigkeit und ein ausgeprägter Gerechtigkeitssinn bereits in die Wiege gelegt wurden. Starke Eigenschaften, die seinen Lebensweg bis zur Hinrichtung durch die Nazis unter einem Fallbeil in Brandenburg-Görden im August 1942 deutlich beeinflussten und seinen beispiellosen „prophetischen Protest“ (Vgl. Heribert Niederschlag: Prophetischer Protest. Der Entscheidungsweg von P. Franz Reinisch. Patris Verlag, Vallendar-Schönstatt 2003) untermauerten.
Der Film „Pater Franz Reinisch“ ist nun auf DVD erschienen und kann im „Franz Reinisch Forum“ der Pallottiner an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar (PTHV) bestellt werden.
Alle Informationen dazu finden Interessierte auf der Homepage des Seligsprechungsprozesses für P. Franz Reinisch: www.franz-reinisch.org.
Reinisch-Gedenken zum 73. Todestag
Statio und Gottesdienst erinnern an mutigen Pallottinerpater
Vallendar, 24.08.2015. Vor 73 Jahren wurde der Pallottinerpater Franz Reinisch in Brandenburg-Görden hingerichtet. Auf das Schafott brachte ihn sein Gewissen, das ihm verbat, den Fahneneid auf Hitler zu leisten. Unter den katholischen Priestern im sogenannten „Deutschen Reich“ war er der einzige, der diesen schicksalsentscheidenden Schritt wagte. Viele Gläubige nennen ihn heute „Märtyrer des Gewissens“, obwohl er diesen Status offiziell noch nicht zuerkannt bekommen hat. Der Weg dazu ist jedoch geebnet: am 28. Mai 2013 wurde in Trier der Seligsprechungs-prozess für P. Franz Reinisch offiziell eröffnet.
Gedenkfeier am Todestag
Zu seinem Todestag am 21. August kamen rund 60 Gläubige an P. Reinischs Grab unmittelbar neben dem Urheiligtum in Vallendar-Schönstatt, um dem mutigen Pallottinerpater zu gedenken und für seine baldige Seligsprechung zu beten.
„Pater Franz Reinisch - Narr um Christi willen, Märtyrer oder Spinner?“ Vize-Postulator P. Dr. Adalbert Kordas ofm hatte für seine Ansprache zu diesem Anlass einen durchaus provokanten Titel gewählt, der jedoch die bereits auf Reinischs Entscheidungsweg entbrannte Kontroverse um den willensstarken Priester auf den Punkt brachte. Die Oberen seiner Gemeinschaft versuchten den Pallottiner dazu zu bewegen, sein Vorgehen zu überdenken. Zum einen, um sein Leben zu retten. Zum anderen aber auch, um die eigene Ordensgemeinschaft vor scharfen Konsequenzen zu bewahren. Reinischs Gewissensentscheidung drohte den Fokus des Naziregimes auf die Pallottiner zu lenken. Katholische Priester sahen sich im Dritten Reich permanenter Observation und Verfolgung ausgesetzt.
Auszüge aus der Reinisch-Biografie des ehemaligen Berliner Gefängnis-Seelsorgers Heinrich Kreutzberg, die die letzten Minuten des Priesters vor der Hinrichtung schildern, verdeutlichten noch einmal die Tragweite der Gewissensentscheidung des österreichischen Pallottinerpaters, der seine spirituellen Wurzeln in Vallendar-Schönstatt gefunden hatte und aus seinem tiefen Glauben noch im Hinrichtungsraum Kraft zog:
„… Jetzt steht P. Reinisch unmittelbar vor der Türe. Immer noch hat er sein Leben in der Hand (…) Was er noch wenige Tage zuvor erklärte, das gilt auch jetzt noch: „Ich brauche nur Ja zu sagen zum Fahneneid, und sofort wäre alles anders, und doch halte ich unbeugsam daran fest, dass es der Wunsch und der Wille Gottes ist, dass ich freiwillig den Tod auf mich nehme als Gabe und Aufgabe zugleich.“ Dann ist es soweit. Der Pfarrer tritt heran! Mit welcher Liebe und Innigkeit küsst P. Reinisch noch einmal das Kreuz seines Meisters und betet still die Stoßgebete des Pfarrers mit. Die Tür wird geöffnet. Die zwei Wachtmeister führen ihn hinein. Nochmals werden die Personalien festgestellt. Mit kräftiger Stimme antwortet er auf die einzelnen Fragen mit „Ja“. Eine wunderbare Ruhe und Sicherheit erfüllt ihn. Sein Auge ruht nur noch auf dem Bild des Gekreuzigten: Der gab sein Leben für mich, ich gebe es für ihn! „Niemand hat eine größere Liebe, denn dass er sein Leben dahingibt für seine Freunde!“ (Joh. 15,13).
Hohl gellt der Befehl durch den Raum: „Scharfrichter, walten Sie Ihres Amtes!“ … Der Hebel wird ausgelöst, scharf fällt das Fallbeil nieder!“ (Bericht von Heinrich Kreutzberg, „Ein Martyrer unserer Zeit“, 1952)
Der noch lebende Großneffe des hingerichteten Priesters, Norbert Reinisch, konnte selbst nicht an der Gedenkfeier teilnehmen, betonte jedoch in einem Brief an die Anwesenden:
„Mein Großonkel hat mit seiner Entscheidung bewusst in Kauf genommen, sein Leben zu opfern, nur um seinem Glauben und seiner Überzeugung treu zu bleiben. In seinem Gefängnistagebuch schreibt er zu uns: „Mein Lebensopfer soll ein Hohelied werden auf die Würde des Menschen: innere Freiheit, ausreifend bis zur Freiheit der Kinder Gottes!“ Er demonstriert uns, dass selbst in der Todeszelle derjenige frei sein kann, der mit sich im Reinen ist.“
Mit dem Abendsegen im Urheiligtum endete die Gedenkfeier für P. Franz Reinisch. Musikalisch umrahmt wurde die Gedenkfeier von Sr. M. Gabriela und Sr. M. Lourdes.
Gedenkgottesdienst in der Hochschulkirche
Gedacht wurde P. Franz Reinisch auch am Sonntag in einem Gottesdienst in der Kirche der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar. „Pater Franz Reinisch - Die Liebe Christi hat ihn verzehrt!“ In seiner Predigt schilderte Vize-Postulator P. Dr. Adalbert Kordas ofm P. Reinischs leidenschaftlichen Glauben, der ihn darin bekräftigte, seinem Gewissen zu folgen und damit den sicheren Tod durch Hinrichtung in Kauf zu nehmen:
„Pater Franz Reinisch verteidigt die Menschenwürde und Religionsfreiheit. Er kämpft für das bedrohte Christentum und Vaterland. Es geht ihm um die Erhaltung des christlichen Abendlandes. Er gebraucht die „Waffen des Geistes und des Glaubens“ angesichts des Versuches, den wahren Glauben an Gott aus den Herzen der Menschen herauszureißen. Seine Entscheidung erfolgt nicht aus den ihm von den Gerichtsoffizieren vorgeworfenen Charakterzügen wie Sturheit und Stolz, Ungehorsam und Eigenwille, sondern aus einer reifen religiösen Überzeugung, dass er in der Sache Gottes seinen Mann stehen muss. Er ist in Wahrheit weder Gott noch seinen Oberen ungehorsam, wenn er den Treueid auf den Dämon-Führer ablehnt (…) Auf die Politik der Gewalt und des Mordes lässt sich Pater Franz Reinisch nicht ein. Er will nicht dem Bösen dienen.“
Rund 50 Gottesdienstbesucher nahmen an dem Gedenkgottesdienst für P. Franz Reinisch in der Hochschulkirche teil.
Reinisch-Reisende dokumentieren Kindheitstage und Priesterjahre
Dreharbeiten zum Film über P. Franz Reinisch stehen kurz vor dem Abschluss
Vallendar, 06.07.2015. Seit Mai 2013 läuft im Bistum Trier der Seligsprechungsprozess für den Pallottinerpater Franz Reinisch. Der Tiroler fand in Vallendar-Schönstatt seine spirituelle Heimat. Hier liegt er auch begraben. Seit vergangenem Jahr dreht ein Team Medienschaffender rund um den Postulator des Seligsprechungs-
prozesses, Prof. P. Dr. Heribert Niederschlag SAC, einen Doku-mentarfilm über den mutigen Ordensmann, der 1942 von den Nazis hingerichtet wurde. Die Dreharbeiten führten die „Reinisch-Reisenden“ an verschiedene Orte in Deutschland, Österreich und Italien. Ende Juni dokumentierten die Filmemacher die Kindheits-tage und Priesterjahre Reinischs.
Von Vallendar nach Bruchsal über Immenstaad am Bodensee nach Rankweil, Feldkirch und Salzburg. Die dritte Etappe der so genannten „Reinisch-Reise“, die das Filmteam bereits im April 2014 begonnen hat, führte die Mitstreiter von P. Heribert Niederschlag an die Orte der frühen Kindheit Reinischs und seiner späteren Priesterjahre. Erst im vergangenen April hatten sie sich zuletzt auf seinen „Schicksalweg“ begeben. P. Franz Reinisch hatte bei seiner Einkleidung in der Kaserne in Bad Kissingen den Fahneneid auf Hitler verweigert. Daraufhin wurde er mit einem Zwischenstopp in Bamberg nach Berlin-Tegel ins Gefängnis gebracht, nach einigen Wochen nach Brandenburg-Görden verlegt und dort mit dem Fallbeil hingerichtet.
Nach der Dokumentation der Stationen seiner letzten Lebensmonate und der bereits im April 2014 abgedrehten Aufnahmen an den Orten seiner Jugend-, Noviziats- und Jungpriesterzeit in Innsbruck, Brixen und Bozen, ging es für die Filmemacher nun zunächst nach Bruchsal.
Hier kam P. Reinisch vor allem in den Jahren 1931 und 1932 zur Erholung ins St. Paulusheim der Pallottiner. Aber auch Aushilfen standen dort mehrfach auf seinem Programm, im Gefängnis oder im so genannten Siechenhaus, umliegenden Gemeinden und natürlich im Paulusheim. Ab August 1932 ist Franz Stellvertreter des Rektors in Bruchsal. Doch nur einen Monat lang, denn im September zieht es ihn nach Salzburg zum Studium. Als Pallottinerpater wird er sich in den folgenden Jahren immer wieder für kurze Zeitabstände in Bruchsal aufhalten.
Auf dem Hersberg in Immenstaad am Bodensee, dem nächsten Halt für das Drehteam, lebt einer der wichtigsten Reinisch-Kenner, der durch seine jahrelange Recherchearbeit als Postulator für die Vorbereitung des Seligsprechungsprozesses eine fundierte Basis geschaffen hat: P. Dr. Werner Weicht SAC. Akribisch hat der Pallottiner in den vergangenen Jahrzehnten die Arbeit seiner Vorgänger weiterverfolgt und Reinischs Lebenswege nachgezeichnet. Auf Schloss Hersberg war Reinisch unter anderem, um Exerzitienkurse zu halten.
Knapp 75 Kilometer entfernt liegt das österreichische Rankweil, wo Reinischs Eltern Maria und Franz getraut wurden. Direkt angrenzend der Ort Feldkirch, wo der kleine Franz geboren wurde und die ersten Monate seines Lebens verbrachte. Elternhaus, Taufkirche und Kapuzinerkloster zeugen von der beginnenden Existenz eines Menschen, der mit seiner Gewissenentscheidung Geschichte schreiben sollte.
Der letzte Drehort auf dieser Etappe der „Reinisch-Reise“: das Johannes-Schlößl in Salzburg. Hier studierte Franz Theologie. Wegen des Predigtverbotes in Deutschland, das ihm die Nazis aufgrund seiner offenen Worte auferlegt haben, wird er von August 1937 bis Februar 1941 erneut auf dem Mönchsberg in der Mozartstadt eingesetzt, diesmal aber in der Berufungspastoral und als Vizerektor und Präfekt der Studenten.
Der Film über den schicksalhaften Lebensweg des Pallottinerpaters Franz Reinisch von Angela Marlier und Pascal Nachtsheim wird voraussichtlich im kommenden Jahr auf DVD erscheinen.
Ausführliche Informationen zu den Drehorten finden Sie im Reise-Tagebuch der „Reinisch-Reisenden“, das in der vergangenen Woche auf der Facebook-Seite für P. Franz Reinisch veröffentlicht wurde.
Ab dieser Woche steht das aktuelle Reisetagebuch auch auf der Homepage für den Pallottinerpater zur Verfügung.
Auf den Spuren von Pater Franz Reinisch – Eine Reise
Fortsetzung folgt – Dokumentationsfilm führt „Reinisch-Reisende“ auf bewegten und bewegenden Lebensweg
Vallendar, 28.04.2015. Der Pallottinerpater Franz Reinisch soll seliggesprochen werden. Im Mai 2013 wurde das entsprechende Verfahren im Bistum Trier eröffnet. Der Vallendarer Pallottiner Prof. P. Dr. Heribert Niederschlag wurde zum Postulator des Prozesses ernannt. Er überprüft bereits vorhandene Zeugenaussagen zu Ruf und Martyrium, aber auch den Grad der Verehrung Reinischs, bevor das Verfahren in Rom weitergeführt werden kann. Darüber hinaus hat sich der Priester aber noch ein weiteres Projekt vorgenommen:
P. Reinischs Lebensweg soll mit einem Film dokumentiert werden.
P. Franz Reinisch bewegt. Das wird deutlich durch viele Gläubige weltweit, die sich für seinen Seligsprechungsprozess stark gemacht haben, der im Mai 2013 im Bistum Trier nach jahrzehntelangen Bemühungen der Gemeinschaft der Pallottiner und der Schönstattbewegung eröffnet wurde. Seitdem bewegt der Pallottiner, der 1942 von den Nazis hingerichtet wurde, buchstäblich auch den Postulator des Seligsprechungsprozesses, Heribert Niederschlag SAC, und fünf weitere Mitstreiter, die seit vergangenem Jahr eine Dokumentation über den Fahneneidverweigerer Reinisch drehen. Im April 2014 begab sich die Gruppe aus Theologen und Medienschaffenden an die Orte seiner Jugend: Innsbruck, Brixen und Bozen. Genau ein Jahr später, vom 20. bis zum 23. April 2015, verfolgten die „Reinisch-Reisenden“, wie sie sich selbst nennen, P. Reinischs „Schicksalsweg“, seine letzten Stationen bis zum Ort der Vollstreckung seines Todesurteils in Brandenburg-Görden. In Bad Kissingen, dem ersten Drehort, besuchte das Filmteam die ehemalige Manteuffel-Kaserne, heute ein modernes Gründerzentrum. Hier meldete sich P. Reinisch, einen Tag später als erwartet, am 15. April 1942, zum Einsatz und brachte sofort zum Ausdruck, dass er nicht daran denke, den Fahneneid auf Hitler, „diesen Verbrecher“, zu leisten. Ein Schicksalsort, an dem die Weichen für seine Gewissensentscheidung endgültig gestellt wurden. In Bamberg traf sich P. Reinisch auch noch mit Gläubigen zu geheimen Kursen, als er schon längst von den Nazis mit einem Redeverbot für das gesamte „Deutsche Reich“ belegt worden war. Nachdem er in Bad Kissingen deutlich gemacht hatte, dass er den Fahneneid auf Hitler nicht leisten würde, brachte man den gewissenstreuen Pallottiner ins Gefängnis nach Berlin. Das Todesurteil wurde in Brandenburg-Görden vollstreckt. In einer ehemaligen Garage, bestückt mit einem Fallbeil und einer Hängevorrichtung. Rund 2000 Menschen wurden im „Dritten Reich“ hier hingerichtet.
Der Film über den schicksalhaften Lebensweg des Pallottinerpaters Franz Reinisch von Angela Marlier und Pascal Nachtsheim wird voraussichtlich im kommenden Jahr auf DVD erscheinen.
Ausführliche Informationen zu den Drehorten finden Sie im Reise-Tagebuch der „Reinisch-Reisenden“, das in der vergangenen Woche auf der Facebook-Seite für P. Franz Reinisch veröffentlicht wurde.
Ab dieser Woche steht das aktuelle Reisetagebuch auch auf der Homepage für den Pallottinerpater zur Verfügung.
Reinisch-Ausstellung zieht internationales Publikum an
Film über Reinisch erscheint 2015
Vallendar, 20.10.14. Rund 10 000 Gläubige aus 50 Nationen besuchten vom 16. bis 19. Oktober die Feierlichkeiten anlässlich des Jubiläums "100 Jahre Schönstatt - 100 Jahre Liebesbündnis“ in Vallendar-Schönstatt. Hunderte internationale Gäste sahen die Ausstellung des Reinisch-Büros der Pallottiner mit dem Titel „Pater Franz Reinisch - Märtyrer des Gewissens. Eine Reise“. Insbesondere junge Menschen aus den südamerikanischen Ländern interessierten sich für den mutigen Pallottiner-Pater, der als einziger Priester im Dritten Reich den Fahneneid auf Hitler verweigerte und dafür am 21. August 1942 hingerichtet wurde.
Die Ausstellung in der Philosophisch-Theologischen Hochschule zeigte Aufnahmen der Saffiger Fotografin Angela Nachtheim und erzählte in Wort und Bild von einer Reise auf Reinischs Spuren, die im April 2014 von einer kleinen Gruppe unter Federführung des Postulators des Seligsprechungsprozesses für Reinisch, Prof. P. Dr. Heribert Niederschlag, unternommen wurde. In Innsbruck, Brixen, Bozen und Meran besuchten die „Reinisch-Reisenden“ die Orte, an denen Pater Franz Reinisch gelebt und gewirkt hatte, und trafen auf Zeitzeugen und Verehrer. Mit der Reise verbunden waren Dreharbeiten für eine Reinisch-Dokumentation, die im kommenden Jahr an weiteren Drehorten in Deutschland abgeschlossen werden soll. Im Rahmen der Ausstellung konnten die Besucher bereits einen kurzen Zusammenschnitt der in Österreich und Italien geführten Interviews anschauen. Der Film von Angela Marlier und Pascal Nachtsheim wird voraussichtlich Ende 2015 auf DVD erscheinen.
Unterwegs auf P. Reinischs Lebenspfaden
Ausstellung dokumentiert Reise auf Reinischs Spuren
Vallendar, 13.10.14. Im April 2014 begaben sich fünf Menschen auf die Reise. Das Ziel: P. Franz Reinisch noch näher kennen- und verstehen zu lernen. Die Zielorte: Innsbruck, Brixen und Bozen. Die Aufgabenstellung: Verehrer, Zeitzeugen und Nachfahren finden und befragen; Reinischs wichtigste Lebens- und Wirkungsstätten und damit ihn besser kennenzulernen - und: die Produktion eines Films über seinen Weg.
Was die Reinisch-Reisenden unter der Leitung des Postulators des Seligsprechungsprozesses, Prof. P. Dr. Heribert Niederschlag, auf dieser Zeitreise erlebt und gesehen haben, das zeigt die Ausstellung des Reinisch-Büros der Pallottiner mit Fotos von Angela Nachtsheim.
Die Arbeiten der Fotografin sind vom 16. bis 19. Oktober im Rahmen der Veranstaltungen rund um das Schönstatt-Jubiläum in den Räumlichkeiten der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Vallendar zu sehen. Neben dem Betrachten der Fotografien erhalten die Besucher ebenfalls die Gelegenheit, erste Eindrücke aus dem Film von Angela Marlier und Pascal Nachtsheim zu gewinnen.
Hintergrund:
In Vallendar-Schönstatt fand der Tiroler Pallottiner-Pater Franz Reinisch seine spirituelle Heimat. Sein Gewissen verbat es ihm, den Fahneneid auf Hitler zu leisten – eine einsame Entscheidung, die er in der Kapelle von Schönstatt fällte und die ihn am 21. August 1942 auf das Schafott brachte. Am 28. Mai 2013 wurde in Trier der Seligsprechungsprozess für P. Franz Reinisch offiziell eröffnet.
"Reinisch-Tage" in Vallendar-Schönstatt
Gedenkveranstaltungen zum 72. Todestag
Vallendar, 25.08.2014. In Vallendar-Schönstatt fand der Tiroler Pallottiner-Pater Franz Reinisch seine spirituelle Heimat. Sein Gewissen verbat es ihm, den Fahneneid auf Hitler zu leisten – eine einsame Entscheidung, die er in der Kapelle von Schönstatt fällte und die ihn auf das Schafott brachte. Am 28. Mai 2013 wurde in Trier der Seligsprechungsprozess für P. Franz Reinisch offiziell eröffnet.
Gedenkfeier am Todestag
Am 21. August 1942 wurde Reinisch in Brandenburg hingerichtet. Genau 72 Jahre später versammelten sich am vergangenen Donnerstag rund 140 Gläubige an seinem Grab unmittelbar neben den Urheiligtum in Vallendar-Schönstatt, um dem mutigen Priester zu gedenken. Begrüßt wurden diese von P. Theo Breitinger, Vorsitzender des Landespräsidiums der Schönstatt-Bewegung und Provinzial der Schönstatt-Patres. In einer bewegenden Andacht zitierte der Postulator des Seligsprechungsverfahrens für P. Franz Reinisch, Pallottiner-Pater Prof. Dr. Heribert Niederschlag, Ausschnitte aus dem Gefängnistagebuch vom 4. Juli 1942 des wegen Zersetzung der Wehrkraft zum Tode Verurteilten. Aus diesen Eintragungen wird deutlich, wie sehr der Tiroler als Pallottiner mit dem Gnadenort in Schönstatt spirituell verwurzelt war:
Während meiner Gefängniszeit jedoch erlebte ich nun diese weise Führung und Fügung der Gottesmutter. Hätte ich den Gnadenort Schönstatt nicht gehabt, wäre ich diesen Weg entweder nie gegangen oder ich wäre sicher abgebogen oder verzweifelt. (…) Ich versetzte mich fast dauernd ins Kapellchen: feierte geistigerweise das heilige Opfer, verrichtete dort meine Gebete: Betrachtungen, Geistliche Lesung, Tischgebete, Besuchung, Rosenkranz. Ja, ich wurde jetzt erst recht Pallottiner. Ich lernte schätzen, was die Gesellschaft unseres ehrwürdigen Stifters Vinzenz Pallotti für mich bedeutet.
Mit dem Abendsegen im Urheiligtum endete die Gedenkfeier für P. Franz Reinisch. Einen bewegenden musikalischen Schlusspunkt setzten Jugendliche aus Südamerika, die spontan die sogenannte „Reinisch-Hymne“ anstimmten, die auf dem „Sterbelied“ beruht, das P. Franz Reinisch kurz vor seinem Tod in seiner Gefängniszelle verfasst hatte.
„Konzert der Stille“
Nur einen Tag später, am 22. August, thematisierte ein „Konzert der Stille“ im Rahmen des Mittelrhein Musik Festivals die beispiellose Gewissensentscheidung des P. Franz Reinisch. Rund 200 Gäste verfolgten in der Pallottikirche in Vallendar-Schönstatt, nur wenige Meter entfernt von seinem Grab neben der Gnadenkapelle, einen biografischen Dialog zwischen dem kurz vor seiner Hinrichtung stehenden Priester und dessen erster großen Liebe. Der Postulator des Seligsprechungsprozesses, Pallottiner-Pater Professor Dr. Heribert Niederschlag, gab bei diesem Projekt Franz Reinischs leidenschaftlichem Kampf gegen ein menschenverachtendes und mörderisches System erneut eine Stimme. Die gelernte Schauspielerin, Journalistin und Moderatorin Katrin Wolf schlüpfte in die Rolle der ersten großen Liebe des jungen Tirolers, der in Vallendar seine spirituelle Heimat fand. Ludowika Linhard, eine Protestantin, die zu verstehen versucht, warum ihr Freund aus der Jugendzeit seinem Gewissen so vehement folgte, obwohl dieser Weg den sicheren Tod für ihn bedeuten sollte. Ein „stilles Konzert“ mit akzentuierenden musikalischen Untertönen: der Weitersburger Gisbert Wüst, Kantor und Organist in der St. Medard-Pfarreiengemeinschaft in Bendorf, interpretierte mit seinem virtuosen Orgelspiel den schwierigen und einsamen Entscheidungsweg des Pallottiner-Priesters, der durch innere Kämpfe und äußeren Druck gekennzeichnet war.
Ein Mitschnitt des Konzerts, sowohl als Video- als auch als Audioversion, wird zeitnah veröffentlicht.
Gedenkgottesdienst in der Pallottikirche
Die Veranstaltungen rund um den Todestag von P. Franz Reinisch fanden am Sonntagmorgen mit einem Gedenkgottesdienst der pallottinischen Gemeinschaft in der Pallottikirche ihren festlichen Abschluss. Prof. P. Dr. Heribert Niederschlag zelebrierte gemeinsam mit dem Provinzial der Schönstatt-Patres, P. Theo Breitinger, dem Vize-Postulator im Reinisch-Seligsprechungsprozess, P. Dr. Adalbert Kordas, dem früheren Beauftragten für die Vorbereitung für die Reinisch-Seligsprechung, P. Dr. Werner Weicht, dem ehemaligen Rektor des Urheiligtums, P. Dr. Michael Johannes Marmann und dem neuen Rektor des Urheiligtums, Pater Antonio Bracht, die Heilige Messe. In seiner Predigt betonte Prof. P. Dr. Heribert Niederschlag die Bedeutung des Gebetes bei der Entscheidungsfindung. Im Gebet hat P. Reinisch auch die Kraft gefunden, die Verweigerung des Eides auf Hitler bis zum Ende durchzuhalten. Rund 270 Gottesdienstbesucher nahmen an dem Abschlussgottesdienst der Reinisch-Tage teil.
"Konzert der Stille"
Auf den Spuren von Pater Franz Reinisch beim "Mittelrhein Musik Festival"
KONZERT DER STILLE
DER PROPHETISCHE PROTEST DES PALLOTTINERS FRANZ REINISCH
BIOGRAFISCHER DIALOG MIT MUSIKALISCHER BEGLEITUNG
FR, 22. AUGUST 2014, 19:30 UHR
Vallendar-Schönstatt, Pallottikirche
In Vallendar-Schönstatt fand der Tiroler Pallottinerpater Franz Reinisch seine spirituelle Heimat. Sein Gewissen verbat es ihm, den Fahneneid auf Hitler zu leisten – eine einsame Entscheidung, die er in der Kapelle von Schönstatt fällte und die ihn auf das Schafott brachte.
Als einziger katholischer Priester setzte er mit seinem Protest ein Zeichen gegen das mörderische Hitler-Regime. „Wenn ich einmal oben bin, werde ich manche Rose auf die Erde werfen.“ Und sein Vermächtnis lebt – heute stärker denn je.
Eine musikalische Spurensuche nach dem Wagnis der Freiheit.
Lesung: Prof. P. Dr. Heribert Niederschlag SAC und Katrin Wolf
Orgel: Gisbert Wüst
Karten
5,- Euro
freie Platzwahl
Ticket-Hotline 0651-9790777
Örtlicher VVK:
Philosophisch-Theologische Hochschule
Empfang/ Pallottistraße 3 · Vallendar · Telefon 0261 – 6402220
Tourist-Information Forum Confluentes
Zentralplatz 1, 56068 Koblenz
Telefon: 0261/19433,Telefon: 0261/1291610 (Romanticum),
E-Mail: Touristinformation@koblenz-touristik.de
Weitere Informationen unter:
www.mittelrheinfestival.de und www.mittelrheinmusikfestival.blogspot.deVorverkaufsstellen
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Runder Geburtstag mit rundem Programm
Pater Heribert Niederschlag feiert mit über 250 Gästen
Vallendar, 25.05.2014. Mit über 250 Gästen feierte Prof. P. Dr. Heribert Niederschlag am Sonntag seinen 70. Geburtstag an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Vallendar. Mit einer feierlichen Heiligen Messe wurde der Festtag eingeleitet. Musikalisch begleitet wurde der Gottesdienst von dem Ensemble „VocalArt Ottfingen“, einem bereits mehrfach bei Wettbewerben auf Landesebene ausgezeichneten Männerchores aus der sauerländischen Heimat des Jubilars.
Auch bei der anschließenden Matinee gaben die stimmgewaltigen Sänger den Ton an. Im Fokus stand jedoch der Festvortrag der Religionsphilosophin Prof. Dr. Dr. h.c. Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz unter dem Titel „Adieu? Europa zwischen Athen und Jerusalem“. Im Vortrag ging es um eine Besinnung auf die geistigen Grundlagen Europas. Das Ringen der Menschen um Wahrheitserkenntnis und um Wege des Glaubens aus jüdisch-christlicher Überlieferung wurde im Vortrag als Konstante europäischer Geschichte und Gegenwart aufgezeigt. „Athen“ gilt dabei als Symbol und Inbegriff vernunftgemäßer Wahrheitserkenntnis; „Jerusalem“ verweist auf Wege aus Offenbarung und Transzendenz. Plastische Beispiele sind die beiden Wanderer: Odysseus, der in die Heimat Zurückkehrende, und Abraham, der in unendliche Weite Geführte. Beide sind für gegenwärtiges und künftiges Europa wichtig, betonte die Rednerin.
Nach dem offiziellen Teil in der Aula der Philosophisch-Theologischen Hochschule trafen sich die Gäste zu einem gemeinsamen Mittagessen, bevor das Fest am Nachmittag ausklang.
Fotos und Videos zum Ehrentag von Pater Heribert Niederschlag finden Sie hier.
Zur Person:
Prof. P. Dr. Heribert Niederschlag wurde 1944 in Ottfingen bei Olpe im Sauerland geboren. Nach der Volksschule besuchte er von 1956 an das Hermann-Josef-Kolleg in Rheinbach. 1960 wechselte er auf das Städtische Gymnasium, wo er das Abitur ablegte. Wenige Monate danach begann er seine Noviziatszeit in Olpe. Dort legte er am 1. Mai 1966 seine Profess ab und begann unmittelbar danach seine Studien an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Vallendar, die er mit Titel eines Lektors der Theologie abschloss.
Am 5. Juli 1970 wurde er in der Pfarrkirche in Vallendar zum Priester geweiht. Heribert Niederschlag absolvierte seine Promotionsstudien an Julius-Maximilians-Universität in Würzburg und im Johann-Möhler-Institut in Paderborn. Er war wissenschaftlicher Referent der Domschule in Würzburg und ab 1978 wissenschaftlicher Assistent für Moraltheologie.
Der Pallottiner wurde an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg mit einer Arbeit zur ökumenischen Life-and-Work-Bewegung zum Dr. theol. promoviert.
Seit 1981 dozierte er das Fach Moraltheologie und übernahm 1987 als Professor den Lehrstuhl für Moraltheologie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar.
Im Jahr 2000 übernahm er die Leitung des theologischen und spirituellen Studiengangs für Führungskräfte in kirchlichen Einrichtungen.
P. Heribert Niederschlag war Hochschulrektor der Philosophisch-Theologischen Hochschule der Pallottiner in Vallendar. Am 16. Oktober 2012 wurde er emeritiert. Neben seinen Aufgaben als Rektor des Ethik-Institutes und Rektor der Kommunität der Pallottiner an der Hochschule beschäftigt ihn derzeit u.a. das Amt als Vorsitzender des Trägerübergreifenden Ethikrates im Bistum Trier.
Er war Postulator des Seligsprechungsprozesses für Schwester Maria Julitta Ritz (1882 bis 1966). Zudem ist er Biograf von Pater Franz Reinisch (1903-1942) und begleitet seit Mai 2013 dessen Seligsprechungsprozess als Postulator.
14. Mittelrhein Musik Festival
Programm in Koblenz offiziell vorgestellt
"Konzert der Stille": Lebensweg von P. Franz Reinisch
Der 14. Festivalsommer des Mittelrhein Musik Festivals vom 23. Mai bis 24. August 2014 ist eröffnet !
"Mit allen Sinnen genießen", unter dieser Devise präsentierte die Festivalleitung Ulrike Piel und Frank Lefers im Rahmen einer Pressekonferenz in den Räumen der Volksbank Koblenz Mittelrhein den 14. Festivalsommer des Mittelrhein Musik Festival.
Konzertkarten sind ab sofort erhältlich unter der Tickethotline: 0651-9790777 sowie im Internet unter www.mittelrheinfestival.de
Das erfolgreichste Musik-Festival im und um das Unesco-Welterbe Oberes Mittelrheintal ist aus dem sommerlichen Kulturangebot der Region längst nicht mehr wegzudenken. Mit der Unterstützung der langjährigen Festivalpartner und Förderer sowie auch neuer Sponsoren
bietet das Mittelrhein Musik Festival erneut ein vielseitiges Programm auf hohem Niveau an den schönsten Orten des Mittelrheintals, zumeist open-air.
Kultur-Staatssekretär und Generalsekretär der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur Walter Schumacher freute sich in seinem Grußwort auf unvergessliche Stunden und
freundlichen Begegnungen im Festivalsommer am Mittelrhein, und hob besonders das sowohl international als auch rheinland-pfälzisch besetzte Programm hervor, das von einem hohen Niveau zeugt.
Theodor Winkelmann, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Koblenz Mittelrhein, der neben Ministerpräsidentin Malu Dreyer in diesem Jahr die Schirmherrschaft übernommen hat, betonte: „Das Mittelrhein
Musik Festival ist längst zu einer festen kulturellen Größe geworden und erfreut sich wachsender Besucherzahlen aus der Region aber auch darüber hinaus. So stärkt die Kultur auf angenehmste Weise
auch die Wirtschaft vor Ort. Als Genossenschaftsbank sind auch wir fest in der Region verwurzelt und unterstützen das Mittelrhein Musik Festival bereits seit Jahren aus Überzeugung und mit
Freude.“
Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig, Oberbürgermeister der Stadt Koblenz ein, dem das wieder einmal ausgesprochen hochwertige Programm verbunden mit eindrucksvollen Spielorten gefiel, hob hervor: "Es
ist eine große Freude und Ehre Träger des Festivals zu sein!."
Erleben Sie mit einem facettenreichen Programm musikalische, kulinarische und kulturelle Highlights im Sommer 2014.
Auch dieses Jahr finden die Veranstaltungen an wunderschönen Spielorten zwischen Remagen und Bacharach statt.
Insgesamt 24 Termine verteilen sich zwischen dem 23. Mai und dem 24. August und bieten abwechslungsreiche Unterhaltung.
Alle Sinne werden dieses Jahr bedient und sollen den Sommer zu einem unvergesslichen Erlebnis machen.
Ein Wohlklang für die Ohren sind die vielen Konzerte, die kaum eine musikalische Sparte auslassen.
Von finnischen Mundharmonikas des Quartetts Sväng am 19. Juli im Atrium des RheinAhrCampus Remagen über Jaques Brel - Chansons von Dominique Horwitz am 23. Mai auf der Festung Ehrenbreitstein in
Koblenz bis hin zu jazziger Filmmusik aus Hollywood präsentiert vom Rhine Phillis Orchestra am 18. Juni vor dem Kurfürstlichen Schloss Koblenz ist alles vertreten.
Für einen wahren Augenschmaus sorgen neben den Künstlern wie immer die eindrucksvollen Kulissen des UNESCO Welterbes, wie die Festung Ehrenbreitstein in Koblenz, Burg Rheinfels in St. Goar oder die
Burg Stahleck in Bacharach.
Auch der Gaumen kommt auf seine Kosten mit kulinarisch verfeinerten Konzerten.
Am 09. Juni gibt es zart schmelzende Klänge bei der Schokoladenmatinée „La fleur du chocolat“ mit Köstlichkeiten von Meisterpatissière Sabine Pauly und Musik der 1930er vom Berlin Shimmy Orchestra im
Innenhof des Klosterguts Jakobsberg Hotelresort, Boppard.
Am 18. Juli laden die fünf VDP-Winzer des Mittelrheintals zu einem genussreichenJazzabend mit 'Echoes of Swing' auf das Weingut Lanius-Knab in Oberwesel.
Ein Konzert zum „Fühlen“ ist Picknick & Klassik im Park am 13. Juli mit Darbietungen klassischer Operetten von Eleonore Marguerre und Uwe Stickert im Kurpark Bad Salzig. Erleben Sie die
Verbindung von Musik und Natur als einzigartige Erfahrung.
Auch die musikalische Wanderung am 01. Juni, dem UNESCO Welterbetag, bietet mehr als nur schöne Klänge.
Ein Naturführer sorgt neben der Musik von Alp Cologne für ein nachhaltiges Erlebnis rundi um die „feindlichen Brüdern“ hoch über Kamp-Bornhofen.
Für unsere kleinen Festivalbesucher gibt es natürlich auch wieder eine Menge zu sehen, hören und fühlen.
Am 29. Mai führt der fabelhafte Mr. Temmingh mit seinen Blockflöten durch ein interaktives Mitmach-Konzert für Kinder aller Altersklassen in der Villa Belgrano, Boppard.
Am 12. und 15. Juni stehen die Konzerte ganz unter dem Motto der Fußball-weltmeisterschaft.
In der Rhein-Mosel-Halle in Koblenz wird vom Theater Kontra Punkt und der Rheinischen Philharmonie gezeigt, wie sich Sportmannschaften und klassisches Orchester ähneln.
Das spanische Schulsingprojekt Cantania zeigt ebenfalls in der Rhein-Mosel-Halle am 14. Juni, was die Schüler in den letzten Monaten eifrig einstudiert haben.
Zusammen singen sie über die „Rambla Libertat“ - Die Straße der Freiheit. Singen, tanzen und klatschen können Kinder zwischen 5 und 10 Jahren am 19. Juni mit Klezmerreloded und Marko Simsa bei dem
Konzert „Tschiribim“ in der Marksburg Braubach, bei dem ganz nebenbei auch etwas Kulturgeschichte vermittelt wird.
Für alle Literatur-Begeisterten hält das Festival dieses Jahr wieder eine Lesung mit berühmter Schauspielerin bereit.
Am 06. Juli liest Andrea Sawatzki aus ihrem erfolgreichen Debüt-Roman „Ein allzu braves Mädchen“ auf Burg Stahleck in Bacharach.
Eine witzige, intelligente und informative Lesung gibt es am 08. August mit dem Schwaben Ulrich Kienzle.
Musikalisch untermalt werden seine Pointen vom Tango-Five-Trio „Die Frotzler“ auf Burg Rheinfels in St. Goar.
Wer klassische Opern einmal anders interpretiert sehen möchte,
ist am 20. Juni bei Sabine Fischmann und Michael Quast und ihrer „Carmen á trois“ im Koblenzer Blumenhof gut aufgehoben.
Ganz ohne Sprache, aber nicht minder eindrucksvoll,
zeigen am 30. Mai der Cellist Julian Steckel und der Pianist Paul Rivinius Ausschnitte aus ihrer neuesten CD „French Sonata Nr. 2“ in der Barbarakirche in Braubach.
Der gefeierte Gitarrensolist Aniello Desiderio zieht am 06.Juni mit der Friday Night for Guitar & Orchestra die Rhein-Mosel-Halle in seinen Bann.
Echo-Preisträger Albrecht Mayer begrüßt mit seiner Oboe seine kammermusikalische Partnerin, die russische Pianistin Evgenia Rubinova und sagt „Bonjour Paris“ am 03. Juli in der Abteikirche
Neuwied.
Ein weiterer Echo-Preisträger, Komponist, Professor und sogar Fernsehstar beehrt uns in diesem Jahr.
Till Brönner gibt mit seiner Band Einblick in sein neues Album und zeigt uns seine Liebe zum Jazz am 01. August im Innenhof des Klosterguts Jakobsberg-Hotelresort hoch über dem Bopparder Hamm.
Ein weiteres Highlight ist das Konzert des charmanten Italieners Angelo Branduardi mit seiner Band am 15. August auf Fort Konstantin in Koblenz.
Neben seinen bekannten Hits hat er auch neue Songs mit im Gepäck.
LJO-Brass heißt das Blechbläserquintett, das dem Landesjugendorchester Rheinland-Pfalz entsprungen ist und am 02. August auf Burg Schönburg in Oberwesel ihr großes Repertoire von Bach bis Blues
zeigt. Solo-Blechbläser der Extraklasse kommen zum Konzert am 21. August aus der Berliner Philharmonie in die Abtei Sayn nach Bendorf mit Werken von Händel bis hin zur Glenn Miller Story.
Ein ganz außergewöhnlicher Abend findet am 22. August in der Pallottikirche in Vallendar statt.
Mit dem „Konzert der Stille“ wird ein musikalisch-biografischer Abend in Gedenken an Pater Franz Reinisch abgehalten, welcher sich standhaft gegen das Hitler-Regime
lehnte.
Einen ganz besonderes Highlight gibt es am 24. August beim großen Abschlusskonzert des Mittelrhein Musik Festivals im Atrium der Rhein-Mosel-Halle.
Der türkische Pianist Fazil Say zeigt eine seiner ausdrucksstarken Performances an den Tasten und bietet somit einen mit allen Sinnen erlebbaren Ausklang des Festivalsommers.
Das Mittelrhein Musik Festival freut sich auf Sie im Festivalsommer 2014!
Konzertkarten sind ab sofort erhältlich unter der Tickethotline: 0651-9790777
sowie im Internet unter www.mittelrheinfestival.de (auch mit print@home-Funktion)
Zentrale Vorverkaufsstellen sind die Tourist-Information der Koblenz Touristik im Forum Confluentes (Tel: 0261-19433) und das Loreley Besucherzentrum St. Goarshausen (Tel: 06771-959380).
Natürlich erhalten Sie Konzertkarten auch vor Ort jeweils in den Konzertorten, die dortigen Vorverkaufsstellen entnehmen Sie bitte der entsprechenden Konzertseite unter www.mittelrheinfestival.de
Gewissenstreuem Pallottiner-Pater wird bei Aktion „Stolperstein“ gedacht
Gedenkfeier für alle NS-Opfer: Erinnerung an Pater Franz Reinisch
Vallendar, 23.02.14. Bürger aus Vallendar und Vertreter der Stadtspitze gedachten am Sonntag den NS-Opfern ihrer Stadt mit der Verlegung von so genannten „Stolpersteinen". Mit diesen Mahnmalen aus Beton und Messing soll an das Schicksal vor allem der jüdischen Mitbürger erinnert werden, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. In Vallendar gehörten dazu Rosa und Sally Salomon, Nettchen und Hermann Salomon, Helene und Leopold Nathan sowie Regina und Max Salomon. Sie alle wurden im Jahr 1942 deportiert und in verschiedenen Konzentrationslagern ermordet.
Zu den im Dritten Reich Ermordeten gehörte auch der Pallottiner-Pater Franz Reinisch. Auch an ihn wurde am Sonntag durch Prof. P. Dr. Heribert Niederschlag erinnert, der den im Mai letzten Jahres eröffneten Seligsprechungsprozess für P. Franz Reinisch als Postulator begleitet. Der Tiroler Reinisch, der von 1938 an in Schönstatt-Vallendar lebte und wirkte, hatte im Dritten Reich als einziger katholischer Priester den Fahneneid auf Hitler verweigert. Dafür wurde er am 7. Juli 1942 zum Tode verurteilt und am 21. August 1942 durch das Fallbeil hingerichtet. 1946 wurde die Urne mit den sterblichen Überresten Franz Reinischs neben der Gnadenkapelle in Schönstatt beigesetzt.
Seligsprechungsprozess im Mai 2013 eröffnet
Schon bald nach seiner Hinrichtung wurde Pater Reinisch von vielen als „Märtyrer des Gewissens" bezeichnet und verehrt. Als solcher soll er auf Antrag der deutsch-österreichischen Herz-Jesu-Provinz der Pallottiner seliggesprochen werden. Am 28. Mai 2013 wurde der Seligsprechungsprozess für P. Franz Reinisch offiziell eröffnet.
Projekt „Stolpersteine"
"Stolpersteine" ist das Projekt des Künstlers Gunter Demnig. Mit Gedenktafeln soll an das Schicksal der Menschen erinnert werden, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Die Stolpersteine sind kubische Betonsteine mit einer Kantenlänge von 96 × 96 Millimeter und einer Höhe von 100 Millimetern, auf deren Oberseite sich eine individuell beschriftete Messingplatte befindet. Sie werden in der Regel vor den letzten frei gewählten Wohnhäusern der NS-Opfer in das Pflaster des Gehweges eingelassen. Mittlerweile finden sich rund 42.500 Steine nicht nur in Deutschland, sondern auch in 15 weiteren europäischen Ländern
Gedenken an Pallottiner Franz Reinisch
Beirat zum Seligsprechungsprozess gegründet
Vallendar, 19.09.2013. Im Rahmen des erstmals gefeierten "Reinisch-Sonntags" Anfang September in Vallendar-Schönstatt, konstituierte sich der Beirat für den Seligsprechungsprozess. Ihm gehören Personen aus verschiedenen Bereichen der katholischen Kirche und des öffentlichen Lebens an, die aktiv an der Verbreitung der Verehrung von Franz Reinisch mitwirken. Eine hohe Gewichtung liegt dabei auf der medialen Aufarbeitung und Unterstützung der Öffentlichkeitsarbeit, so gehören dem 14-köpfigen Gremium auch fünf medienschaffende Personen an.
„Entscheidung für Christus“
Seligsprechungsprozess für Pater Franz Reinisch in Trier eröffnet
Trier/Vallendar, 30.05.2013. Der Seligsprechungsprozess für den unter der nationalsozialistischen Diktatur hingerichteten Pallottinerpater Franz Reinisch ist am 28. Mai in Trier eröffnet worden. Der Bischof von Trier, Dr. Stephan Ackermann, sowie die am Prozess beteiligten Personen legten den vorgeschriebenen Eid auf das Evangelium ab und erfüllten die kirchenrechtlich vorgesehenen Formalitäten. Bischof Ackermann betonte, in dem Prozess gehe es nicht nur darum, die „Heiligmäßigkeit im Leben eines Menschen ins Licht“ zu rücken, sondern auch darauf zu achten, dass es „recht und gerecht“ zugehe. Er dokumentierte die Vollständigkeit der benötigten Unterlagen wie etwa den Bescheid des Ständigen Rats der Deutschen Bischöfe, eine Bestätigung der römischen Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse oder das bischöfliche Dekret über die Durchführung der Untersuchung.
Postulator Pater Dr. Heribert Niederschlag rief den Anwesenden einige Stationen aus der Biografie des 1903 im österreichischen Feldkirch geborenen Reinisch ins Gedächtnis. 1928 war Reinisch zum Priester geweiht worden und danach rasch den Pallottinern beigetreten. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten bezog er öffentlich Stellung gegen die menschenverachtende Ideologie und wurde daher 1940 mit einem Predigt- und Redeverbot belegt. Am Osterdienstag 1942 erhielt Reinisch die Einberufung zur Wehrmacht. Den damit einhergehenden Fahneneid auf Hitler lehnte er aus Gewissensgründen ab, wurde zum Tode verurteilt und am 21. August 1942 mit dem Fallbeil hingerichtet. Niederschlag betonte, Reinisch sei kein Pazifist gewesen, aber „hier ging es um eine Verbrecherbande und auf diese einen heiligen Eid zu leisten, widerstand dem juristisch geschulten Reinisch zutiefst“. Reinisch habe die Eidverweigerung als „Entscheidung für Christus“ verstanden, erläuterte Niederschlag. Er habe in Kauf genommen, dass sein offener und öffentlicher Protest den Nazis als Anlass hätte dienen können, gegen Katholiken und besonders die Pallottiner schärfer vorzugehen. Doch „sooft ich mein Gewissen überprüfe, ich kann zu keiner anderen Entscheidung kommen“, zitierte Niederschlag seinen Mitbruder. Reinisch sei überzeugt gewesen, „von Gott selbst zu diesem Weg berufen zu sein“.
Als nächste Schritte in der nun eröffneten Untersuchung werden bereits vorhandene Zeugenaussagen zu Ruf und Martyrium, aber auch dem Grad der Verehrung Reinischs überprüft. Die Postulatoren und der bischöfliche Delegat können weitere Aussagen einholen und auch sogenannte Kontra-Zeugen und Zeugen zum Verfahren befragen. Eine historische Kommission stellt Informationen über Pater Reinisch zusammen und sichtet historische Dokumente, aus denen sie ein Gutachten erstellt. Am Prozess sind neben Bischof Dr. Ackermann der Offizial des Bistums, Prälat Dr. Georg Holkenbrink, als bischöflicher Delegat, Prälat Dr. Klaus Peters als Kirchenanwalt, Karin Pohl als Notarin und Maria Theresia Junkes als beisitzende Notarin, die „Antragsteller“ P. Helmut Scharler SAC als Provinzial der Pallottiner, P. Heribert Niederschlag SAC als Postulator und P. Dr. Adalbert Kordas ofm als Vize-Postulator beteiligt; außerdem die historische Kommission mit P. Martin Manus SAC, Professor Dr. Joachim Schmiedl ISch und Prof. Dr. Bernhard Schneider.
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Herausgegeben von der
Bischöflichen Pressestelle Trier, Redaktion Koblenz
Verantwortlich: Dr. André Uzulis, Redaktion: Judith Rupp