Gedenktag 2020

Liebe Reinisch-Freunde,
heute vor 78 Jahren wurde P. Franz von den Nazis hingerichtet. Wir wollen gemeinsam seiner gedenken.
Über seine letzten Stunden berichtete Gefängnispfarrer Heinrich Kreutzberg, wie er sie von Pfarrer Albrecht Jochmann, dem geistlichen Beistand des Pallottiners in Brandenburg-Görden bis zu dessen Tod, geschildert bekam:
"Mit großer innerer Bewegung, voll Freude und Wehmut, empfing P. Reinisch die heilige Kommunion. … Kurz nach 3.00 Uhr mussten die Verurteilten ihre Sachen abgeben. Reinisch übergab Pfarrer Jochmann seine letzten Habseligkeiten: Ein Tüchlein, in dem er das Allerheiligste Sakrament aufbewahrte, ein kleines Sterbekreuz, seinen Rosenkranz, die geliehenen Bücher und schließlich den Abschiedsbrief.
Gegen 3.30 Uhr wurden die letzten Vorbereitungen getroffen, die Männer zogen Schuhe und Strümpfe aus und erhielten Sandalen. Die Jacke wurde übergeworfen, so dass die Ärmel frei herunterhingen. Dann wurden die Hände wieder gefesselt, dieses Mal auf dem Rücken.
So ging es aus den Zellen hinaus durch den erleuchteten Kellerflur zu einem Anbau, der zu ebener Erde lag. Vor den Stufen des Hinrichtungsraumes blieben alle mit einem gewissen Abstand voneinander stehen. … Hinter dieser Tür wartete der Tod. – … Die Personalien wurden nochmals festgestellt, um jede Verwechslung in der Person auszuschalten. Dann wurde das Urteil nochmals verlesen und ebenso die Verfügung zur Vollstreckung des Urteils.
Nun wandte sich der Staatsanwalt hinüber zur anderen Seite des Verurteilten. Dort hing quer durch den ganzen Raum ein schwarzer Vorhang. Davor stand der Scharfrichter in Frack und Zylinder. Der Staatsanwalt rief ihm zu: „Scharfrichter, walten Sie Ihres Amtes!“ Darauf ging der Vorhang zurück. Das Schafott wurde sichtbar. Im gleichen Augenblick griffen die beiden Henker den Verurteilten an den Armen und führten ihn hinüber zum Schafott. Sie nahmen die Jacke von seinen Schultern, legten ihn auf ein Brett, warfen ein kleines Brett über den Kopf, damit er fest anlag. Dann griff der Scharfrichter zum Hebel, riss ihn herum, und das Fallbeil sauste von oben nach unten und trennte das Haupt vom Rumpf. Der Kopf fiel in eine Mulde. Dann trat der Scharfrichter vor, nahm seinen Zylinder ab und meldete: „Das Urteil ist vollstreckt.“ Nachdem der Arzt den Tod bestätigt hatte, wurden Rumpf und Haupt des Toten seitwärts in einen Sarg gelegt, dann wurde das Blut beseitigt, und – der nächste war an der Reihe.
… Jetzt steht P. Reinisch unmittelbar vor der Türe. Immer noch hat er sein Leben in der Hand. Selbst jetzt noch könnte er sein Leben retten, wenn er Ja sagte, wenn er den Eid leisten würde. Was er noch wenige Tage zuvor erklärte, das gilt auch jetzt noch: „Ich brauche nur Ja zu sagen zum Fahneneid, und sofort wäre alles anders, und doch halte ich unbeugsam daran fest, dass es der Wunsch und der Wille Gottes ist, dass ich freiwillig den Tod auf mich nehme als Gabe und Aufgabe zugleich.“ Dann ist es soweit. Der Pfarrer tritt heran! Mit welcher Liebe und Innigkeit küsst P. Reinisch noch einmal das Kreuz seines Meisters und betet still die Stoßgebete des Pfarrers mit. Die Tür wird geöffnet. Die zwei Wachtmeister führen ihn hinein. Nochmals werden die Personalien festgestellt. Mit kräftiger Stimme antwortet er auf die einzelnen Fragen mit „Ja“. Eine wunderbare Ruhe und Sicherheit erfüllt ihn. Sein Auge ruht nur noch auf dem Bildes des Gekreuzigten: Der gab sein Leben für mich, ich gebe es für ihn! 'Niemand hat eine größere Liebe, denn dass er sein Leben dahingibt für seine Freunde!' (Joh. 15,13).
Hohl gellt der Befehl durch den Raum: 'Scharfrichter, walten Sie Ihres Amtes!' … Der Hebel wird ausgelöst, scharf fällt das Fallbeil nieder!' …
'Wenn Ihr von meinem Tode hört, dann betet oder singt ein Te deum und ein Magnificat', so bat und schrieb er mehrfach vor seinem Tode."
aus: H. Kreutzberg: Franz Reinisch - ein Märtyrer unserer Zeit. Limburg an der Lahn 1953, S. 145 - 149

Goldenes Priesterjubiläum von P. Heribert Niederschlag

Am 05. Juli hat P. Heribert Niederschlag SAC sein Goldenes Priesterjubiläum in der Hochschulkirche in Vallendar gefeiert. Er stellte die Predigt unter das Motto: "Für das Vergangene Dank - Für das Kommende Ja" (Dag Hammarskjöld). Er erinnerte in lebendiger Sprache an das Leben und Wirken Jesu Christi. Wie Jesus Christus vom Vater gesandt war, um die unendlich barmherzige Liebe des Vaters in diese Welt zu bringen, so sollten wir Christen, besonders wir Priester, diese Liebe leben, ausstrahlen und verkünden. Der Festgottesdienst wurde musikalisch gestaltet von dem Solisten Herbert Kranz, begleitet vom Organisten Werner Lohner, ferner von den Mitgliedern des Limburger Domchores, Dr. Stephan Kipping und Herrn Jens Pittom, begleitet vom Organisten Frank Sittel. Modernere Lieder sangen Wilma und Joachim Lerchen.

 

Fotos: Timo M. Keßler

Ein lichtes und frohes Pfingstfest

Liebe Reinisch Freunde,

 

das Reinisch-Team wünscht EUCH ALLEN trotz der dunklen Corona-Wolken allen ein lichtes und frohes Pfingstfest. Pater Heribert Niederschlag erinnert in dem folgenden Videoclip an die dramatische Entscheidung von Pater Franz Reinisch, den Fahneneid auf Hitler zu verweigern, was den gewaltsamen Tod zur Folge haben würde.

Liebe Reinisch-Freunde,
 
P. Heribert Niederschlag erinnert an den Beginn des Leidensweges von P. Franz Reinsch, der im April 1942 in Bad Kissingen begann. Weitere Stationen werden folgen.
Wir verfolgen weiter den Weg von Franz Reinisch, der in Bad Kissingen inhaftiert wurde und am 08. Mai in das Militärgefängnis in Berlin Tegel überstellt wurde. Dieser Weg führte über Bamberg.
Im Entscheidungsprozess von Franz Reinisch spielte die Mutter Maria, die Mutter Jesu, eine wichtige Rolle. Der Bericht von Heribert Niederschlag beginnt an der Lourdesgrotte in der Nähe der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Vallendar.
1933 hat P. Franz Reinisch zum ersten Mal über die neue und dynamische Schönstattbewegung gelesen. Er war so begeistert, dass es ihn drängte, diesen Ort zu besuchen. Das wurde ihm am 8. August 1934 möglich. 1938 wurde er an diesen Ort versetzt. Er wohnte im Bundesheim und die Schönstattkapelle wurde seine geistliche Heimat.Im Entscheidungsprozess von Franz Reinisch spielte die Mutter Maria, die Mutter Jesu, eine wichtige Rolle. Der Bericht von Heribert Niederschlag beginnt an der Lourdesgrotte in der Nähe der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Vallendar.
P. Heribert Niederschlag erinnert in diesem Video an Gründe die Franz Reinisch bewogen haben den Fahneneid zu verweigern.

Ausstellung zu Pater Franz Reinisch in 14 Stationen

Liebe Reinisch-Freunde,
 

mit vielen historischen Fotos, kurzen und einprägsamen Texten kann man z.B. etwas über Franz Reinischs Herkunft und Familie, über Stationen seines Lebens und sein Engagement als Seelsorger, besonders in der Zeit in Bruchsal erfahren. Andere Themen der Ausstellungstafeln sind: Gewissenstreue, Todesurteil, Botschaft, Abschied, letzte Stunden und Verehrung.

Die Ausstellung, die von Markus Zepp, Schulleiter des privaten Gymnasiums St. Paulusheim, Bruchsal, konzipiert und entwickelt wurde, ist seit dem 27. Februar 2020 geöffnet und noch bis Mittwoch, 8. April 2020, in der Stadtpfarrkirche Herz Jesu, Von-Hessing-Straße 8, in Bad Kissingen zu sehen.

Ein frohes und gesegnetes Osterfest

Liebe Reinisch-Freunde,
 
wir wüschen Euch ein frohes und gesegnetes Osterfest.
P. Heribert Niederschlag SAC war zu Gast beim Sender wwtv und hat mit der Moderatorin Katrin Wolf über die Frage nach dem Menschsein gesprochen, sowie über positiven Quellen, aus denen der Mensch schöpfen kann.

Reinisch-Fahrt vom 29.08. – 04.09.2020 Durch Süddeutschland, Tirol, Österreich und Tschechien

Liebe Reinisch-Freunde,

 

es ist nicht ungefährlich, sich auf die Lebenswege von P. Reinisch zu begeben. Sie fordern heraus, der Stimme des Gewissens zu folgen und im Alltag Farbe zu bekennen. Wer Franz Reinisch verstehen will, bekommt durch den Besuch biografischer Orte seines Wirkens nicht nur Bilder und Landschaften vermittelt. Auf dieser Studienreise in sein Heimatland Tirol wird auch der Glaubens- und Freiheitsgeist seiner Vorfahren spürbar.

 

Am 01.02. 1903 vor genau 117 Jahren erblickte Franz im österreichischen Feldkirch das Licht der Welt

Liebe Reinisch-Freunde,

 

am 01. Februar 1903 vor genau 117 Jahren erblickte Franz im österreichischen Feldkirch das Licht der Welt.
Bereits am nächsten Tag, zu Mariä Lichtmess, ließen die tief gläubigen Eltern Maria und Franz ihren Neugeborenen im Dom von St. Nikolaus taufen. Ihr Kind sollte ein Geschenk für die Gottesmutter werden. Damit verbunden die Hoffnung, der Sohn möge sein Leben lang unter ihrem Schutz stehen.

Er selbst verlor nie den Glauben an die schützende Kraft Marias, selbst im Angesicht des nahenden Todes:

"MTA, laß mich in diesen Tagen noch stark reifen, damit ich Deinem großen Zeichen: Licht-, Kampf- und Siegeszeichen folge in Treue und so erlebe die Wahrheit des Wortes: in hoc signo vincam (In diesem Zeichen werde ich siegen). Ich selber aber will eine lodernde Liebesflamme, ein bereitwilliges Liebesopfer und ein glühender Liebesapostel werden, damit ich gereiche: in caritate Christi urgente ad infinitam Dei gloriam ad destruendum peccatum et ad sanandas animas! (Aus der drängenden Liebe Gottes und zur Vernichtung der Sünde und zur Rettung der Seelen). M.H.C. (Mater habetit curam - Die Mutter wird Sorge tragen)."

Franz Reinisch, Tagebuch aus dem Gefängnis, 25. Juni 1942


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